Telefon: +49 (0) 9831 - 9419 | E-Mail: ferien@biohans.de | Facebook | Instagram

Typisch Fränkisch

Die Franken gelten allgemein als reserviert und redefaul, schlecht gelaunt und Fremden gegenüber recht verschlossen. Wir meinen, dass dies nur Vorurteile sind. Zum besseren Verständnis der fränkischen Mentalität anbei ein paar Hintergrundinformationen:

  1. Bezeichnen Sie einen Franken niemals als Bayern. Nie, fei wärgli. Dies ist historisch begründet: Napoleon hat die Franken 1803 – ohne sie zu fragen – den Bayern zugeschlagen. Und die Bayern haben daraufhin alles mitgenommen was nicht niet- und nagelfest war – auch ohne zu fragen. Deshalb gibt es seither gewisse Animositäten zwischen Nord- und Südbayern.
  2. Verabschiedet wird sich mit „Ade“. Unbedingt vermieden werden sollte „Tschüss“ oder gar „Tschüssi“. Kennt man sich bereits etwas länger wird ein „Servus“ höflich erduldet.
  3. Die Uhrzeiten verwirren Nicht-Franken am meisten: 10:15 ist Viertel Elfe; 10:30 ist Halb Elfe und 10:45 dann Dreiviertel Elfe – eigentlich logisch, oder?
  4. Hören Sie den Franken genau zu, denn sie möchten verstanden werden. Aber versuchen Sie nicht den Dialekt nachzuahmen – das geht in die Huusn und wird als Beleidigung empfunden.

 

  
 

 


 

Wo die Hasn Hosn und die Hosn Huusn haasn (wo die Hasen Hosen und die Hosen Huusn heißen)

Fränkisches Wörterbuch

Das Wichtigste vorneweg: Grundsätzlich kennt der Franke „P“, „K“ oder „T“ nur in geschriebener Form, und manchmal auch das nicht. Eine Verwechslung von „B“ und „P“ bzw. von „T“ und „D“ gilt nicht als Schreibfehler! Beim Diktieren spricht man gern von einem „harden B“ oder „harden D“ um sich verständlich zu machen.

Einige Ausdrücke fränkischer Mundart:

Seidla (plural: Seidli): allgemein Bier; vor allem der halbe Liter in der Flasche.Beispiel für eine Bestellung im Gasthaus:“Wärdd, a Seidla!“

Gräichla: Krüglein; Trinkgefäß für den halben Liter Bier, vor allem aus Steingut, nicht aus Glas

Bräih: Brühe; in Zusammenhang mit Bier eher ein Produkt von sehr schlechter Qualität; manchmal auch schlicht zu warm. Beispiel: „Leggmiamoarsch, is des a Bräih!“

Seier: Schwips; Zustand nach mäßigem Bierkonsum, der Biertrinker hat meist ein zufriedenes Lächeln im Gesicht.
In der Küche kann Seier aber auch Sieb bedeuten!

Breller: Preller; hier wurde mit einem „Seier im Gsichd“ weiter Bier getrunken. Sprechen und Geradeauslaufen fällt schon schwer, aber noch kein richtiger Rausch.

Schbruudz: Spritzer; wird in Franken oft nur als letztes Bier vor dem Bezahlen ausgeschenkt, nachdem mindestens ein Seidla konsumiert wurde. Wird dann auch ins benutzte Glas gegossen und in der Regel als halbes Seidla berechnet. Bei Stammgästen kann der Schbruudz auch schon mal kostenlos sein.

Bierschießla: Bierfurz; außergewöhnlich unangenehm riechende Erinnerung an Biergenuss am Vorabend;
betrifft angeblich eher Männer als Frauen.

Wird fortgesetzt!




 


Fränkische Küche

Eine Spezialität ist das sogenannte “Schäuferla” – ein Schweinebraten, bei dem die Schulter mit Knochen und Schwarte – entweder gebraten mit Klößen oder in Sauerkraut gekocht – serviert wird. Falls Sie Ihren Urlaub bei uns in Franken nicht erwarten können, oder sich einfach gut vorbereiten wollen, hier das Rezept für vier Personen (für weniger lohnt sich der Aufwand nicht):

1,5 kg Schäuferla (Schweinefleisch von der Schulter mit Knochen und Schwarte – letztere am besten gleich vom Metzger rautenförmig einschneiden lassen)
Salz und Pfeffer
1 TL Kümmel ganz
1 EL Butterschmalz
1 große Zwiebel
1 große Karotte
eine halbe Stange Lauch
etwas Bier (je dunkler, desto besser)

Den Braten gut mit Salz und Pfeffer einreiben, und sich am Besten noch mal vergewissern dass die Schwarte wirklich eingeschnitten ist. Sonst kann sie nicht mitgegessen werden.
Das Butterschmalz in einem großen Schmortopf erhitzen und das Fleisch von allen Seiten anbraten. Das Gemüse grob zerkleinern und kurz mit anschwitzen. Etwas Wasser oder Suppenbrühe aufgießen und den Topf auf die untere Schiene des auf 200° C vorgeheizten Backofens setzen. Der Braten sollte dabei mit der Schwarte nach oben liegen. Unter gelegentlichem Begießen mit Bratensaft in ein bis zwei Stunden gut durchbraten, falls nötig noch Wasser oder Brühe nachgießen. Dann mehrmals mit Bier bepinseln, dann wird die Schwarte schön knusprig.
Zum Schluss den Schmortopf aus dem Backofen nehmen, den Braten aus dem Topf nehmen und etwas durchziehen lassen. In der Zwischenzeit den Bratensaft aufkochen, bei Bedarf mit Wasser oder Brühe verdünnen und das Gemüse pürieren. Dadurch wird die Soße etwas angedickt, da original fränkische Soßen nicht gebunden werden.

Schonender gart man den Braten bei 120° bis 160°C in drei bis vier Stunden, dann wird er sehr zart. Aber man muss halt früher aufstehen, damit er trotzdem rechtzeitig fertig ist. Dafür hat man mehr Zeit, um die Klöße und den Salat vorzubereiten – beides gehört unbedingt dazu!

Wir wünschen unseren Gästen einen guten Appetit!

 

Franken ist bekannt für seine gute Küche – daher der Ausspruch „Essen wie Gott in Franken“